Als am 23. November 2017 „we think glass new“ angesagt war, gaben sich im Congress-Zentrum CCD Ost der Messe Düsseldorf mehr als 100 Teilnehmer aus der Glasbranche ein zweitägiges stell dich ein. Und die kamen keineswegs nur aus Deutschland. Die am weitesten gereisten Teilnehmer kamen sogar aus Brasilien um am Ende neueste Entwicklungen und Visionen mit nach Hause nehmen zu können. „Mit den 2. Thementagen Glas haben wir wieder die Brücke zwischen Wissenschaft, Forschung und Praxis geschlagen. Den Teilnehmern wurde in den Vorträgen vermittelt, welche Projekte und Realisationen schon heute die Grenzen des Machbaren erreichen und was mit dem Werkstoff Glas in Zukunft noch realisierbar ist. Wir freuen uns, dass diese Veranstaltung auch den Bogen zur glasstec schlägt, auf der Innovationen und Trends für die Glaswelt eine entscheidende Rolle spielen“,so Stefan Kieckhöfel, Hauptgeschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Glaserhandwerks.
Die Resonanz auf die Veranstaltung, war erneut überaus positiv. Dafür standen 18 hochkarätige Referenten aus Wissenschaft, Architektur und Industrie. Darunter Professor Ulrich Knaack (TU Delft), Professor Jens Schneider (TU Darmstadt), Dr. Jan Wurm (ARUP), Michael Elstner (AGC Interpane), Professor Rob Nijsse (TU Delft) und Lisa Rammig (EOC Engineers) zeigten Beispiele zu aktuellen und zukünftigen Anwendungen mit Glas. Einer der es versteht, seine Zuhörer in den Bann zu reisen, war zweifelsohne Ulrich Knaack, promovierter Dipl. Architekt und Professor an der TU-Darmstadt und der TU Delft. Er sieht noch großes Potential, wenn es um die Optimierung der Gebäudehülle oder der Gebäudefassade geht. Knaack.“ Was die Gebäudehülle oder die Fassade angeht, sind wir hier in der Entwicklung noch lange nicht am Ende, wird es erst richtig spannend werden.“
Wer bisher glaubte, Handwerk 4.0 sei eine Vernetzung von Computern, Handys, Apps und numerisch gesteuerten Maschinen, wurde im Rahmen des Vortrags von Welf Schröter eines besseren belehrt. Welf Schröter: „Willkommen in den 90er Jahren, den bereits zu diesem Zeitpunkt gab es Handys, Computer, Apps und numerisch gesteuerte Maschinen. Die Digitalisierung ist nicht gleichzusetzen mit Handwerk 4.0, die gibt es schon seit Ende der 80er Jahren. Wenn wir heute in den Betrieben über Handwerk 4.0 diskutieren, dann bewegen wir uns 4-5 Jahre hinter Handwerk 4.0. Die zentrale Frage die sich da stellt? Warum ist das Thema noch nicht in den Betriebe angekommen.“ Die Antwort blieb Schröter den Teilnehmer nicht lange schuldig. „Handwerk 4.0 spielt sich in einer virtuellen Welt ab, einer Welt, wo autonome Softwaresysteme den Produktionsfluss übernehmen, wo andere Lernkulturen und Führungskompetenzen greifen werden“, so Schröter. Schröter weiter: “Wenn sich die Betriebe nicht innerhalb von 5 Jahren in dem virtuellen Raum so aufstellen das sie auch gefunden werden, haben diese Betriebe keine Überlebenschance, egal wie gut sie sind. Sie müssen jetzt geistig umdenken, bevor es zu spät ist.“
Das intelligente Konferenzkonzept der Thementage Glas bot den Teilnehmern einen vertiefenden Einblick in verschiedenste Bereiche der Glasbranche und den Rahmen für kontroverse Diskussionen zwischen den einzelnen Fachbereichen. „Ich war beeindruckt vom lineup dieser Veranstaltung und es ist erstaunlich, was wir immer wieder an Entwicklungen sehen können, wenn sich Spezialisten und Anwender der Glasbaubranche treffen zu den Thementagen treffen! Gerade wenn man denkt, man hat das Maximum erreicht, kommt doch wieder jemand mit einer neuen, beeindruckenden Idee –und realisiert diese dann auch noch. Die Thementage Glas sind eine absolut empfehlenswerte Veranstaltung“, kommentiert Professor Ulrich Knaack von der TU Darmstadt die 2. Thementage Glas.
Die nächsten 3. Thementage Glas sind für 2019 geplant.
Die „Thementage Glas“ sind eine gemeinsame Veranstaltung des Bundesinnungsverbandes des Glaserhandwerks, der Fachzeitschrift Glas + Rahmen und der Messe Düsseldorf.
Welf Schröter
Die dabei entstehende „Arbeitswelt 4.0“ ist durch die Absicht gekennzeichnet, immer mehr Teilschritte im Netz (virtuell) rechtsverbindlich durchführen zu können. Als Ziel streben die Akteure die weitgehende bis vollständige Automatisierung der Prozesse im virtuellen Informationsraum an. Dafür wird der Einsatz neuer elektronischer Werkzeuge im Netz vorbereitet. Diese neuen Werkzeuge haben zu Beginn noch fremd klingende Bezeichnungen wie etwa: „Internet der Dinge“, Cyber Physical System CPS, RFID, Cloud Computing, Wearables („intelligente Kleidung“), nanotechnische Sensoren und Aktoren, Softwareagenten, E-Signaturen, Big Data, Smart Factory, Smart Grid
Dipl.-Ing. Anke Zillmann
Frau Anke Zillmann arbeitet im Deutschen Institut für Bautechnik und befasst sich vorwiegend mit der baurechtlichen Zulassung von Glas im Bauwesen und der Normung. “Das deutsche Baurecht wird zunehmend ein Teil von europäischen Recht und die regionalen Selbstbestimmungen müssen sich, ob sie wollen oder nicht, der Globalisierung anpassen.“
Prof. Dr. Ing. Ulrich Knaack
„Es ist erstaunlich, was wir immer wieder an Entwicklungen sehen können, wenn sich Spezialisten und Anwender der Glasbaubranche treffen zu den Thementagen treffen! Gerade wenn man denkt, man hat das Maximum erreicht, kommt doch wieder jemand mit einer neuen, beeindruckenden Idee – und realisiert diese dann auch noch. Die Thementage Glas sind eine absolut empfehlenswerte Veranstaltung“